Weniger Arbeitsvisa für Arbeitnehmer aus dem Westbalkan

Die Folgen der Corona-Pandemie sorgen für einen massiven Einbruch der erteilten Arbeitsvisa im Zuge der Westbalkanregelung.

Während die Infektionszahlen im vergangenen Jahr immer weiter anstiegen, wurden nicht nur die Grenzen geschlossen, auch viele Auslandsvertretungen sahen sich gezwungen, auf Notbetrieb herunterzufahren. Das blieb nicht ohne Auswirkungen: Die Zahl der erteilten Arbeitsvisa im Zuge der Westbalkanregelung sank 2020 um 80 Prozent.

Insgesamt wurden 5.188 Visa zur Arbeitsaufnahme an Arbeitskräfte aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, dem Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien erteilt. Das sei nur noch rund ein Fünftel der Vorjahreszahl in Höhe von 27.259 gewesen, so das Auswärtige Amt in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage an den Bundestag. Das führt zu Wartezeiten bis zu einem Jahr.

Aus Fürsorgegründen mussten Maßnahmen zum gesundheitlichen Schutz des Personals und der Antragstellenden getroffen werden, wie zum Beispiel Abstandsregelungen und eine Begrenzung der Zahl gleichzeitig anwesender Personen vor den Schaltern, aber auch in den Büros der Visastelle, heißt es in der Pressemitteilung des Deutschen Bundestages. Diese zwingend notwendigen Maßnahmen hätten zu einer erheblichen Reduzierung der Kapazitäten für die Visabearbeitung geführt. Aufgrund von lokalen Vorgaben (insbesondere Ausgangssperren) sowie Infektionsfällen innerhalb der Belegschaft seien Auslandsvertretungen teilweise auch ganz für den Publikumsverkehr geschlossen worden und hätten nur in Notfällen Visaanträge annehmen können.



Quelle: Auswärtiges Amt/Techniker Krankenkasse



(BHI NL 07/2021)