Unternehmensworkshop
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Direkter Dialog mit Brüssel zum Bürokratieabbau - Unternehmensworkshop in Regensburg

60 Teilnehmer aus Tschechien, Österreich und Deutschland nutzten die Chance direkt mit Vertretern der Europäischen Kommission zu sprechen. Beim Workshop in der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz zu Hindernissen im Binnenmarkt für Dienstleistungen am 16. April 2024 schilderten Betriebe aus drei Ländern den Vertretern der EU-Kommission ihre praktischen Erfahrungen, die alltäglichen Herausforderungen und administrativen Hürden bei Entsendung und Auftragsabwicklung im Ausland.

Barrieren abbauen und auf Betriebe zugehen

Auch die Unternehmerin Doris Geißler, Geschäftsführerin der Paul Geißler GmbH, war vor Ort in Regensburg. Als Dienstleister ist die Firma europaweit tätig. Die bürokratischen Hemmnisse bei der Auftragsabwicklung sind der Unternehmerin bekannt. Besonders lang muss sich Geißler regelmäßig mit dem Prozess der Mitarbeitersendung beschäftigen. Ihre Anregungen und Erfahrungen direkt an die Europäische Kommission richten zu können, war ihr besonders wichtig. „Wenn wir als Unternehmer Europa leben wollen, muss die Entsendeprozedur erleichtert werden“, davon ist Geißler überzeugt.

„Erfahrungsberichte haben großen Stellenwert“

Nach der Veranstaltung zog Henning Ehrenstein, Referatsleiter DG Grow in der Europäischen Kommission, ein positives Fazit. Denn auch wenn nicht alle Forderungen, die im Rahmen des Workshops an ihn herangetragen wurden, sofort umgesetzt werden könnten, sei es wichtig innerhalb der Kommission Impulse für eine Entbürokratisierung der Dienstleistungserbringung im europäischen Ausland zu setzen. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, in die Grenzregion zu gehen und Unternehmerinnen und Unternehmer zu treffen, die den europäischen Binnenmarkt leben und genau hinzuhören, mit welchen Hürden sie konfrontiert sind“, so Ehrenstein. „Für uns und unsere Arbeit haben diese Erfahrungsberichte einen großen Stellenwert.“

Auch Doris Göbl, Leiterin der Außenwirtschaftsberatung von Bayern Handwerk International zeigte sich vom Ausgang des Workshops begeistert: „Dieser direkte Austausch mit der Europäischen Kommission war eine einzigartige und besondere Gelegenheit für die Betriebe aus Tschechien, Österreich, Deutschland und auch für uns als Handwerksorganisationen und EEN-Partner. Die Probleme der Betriebe und auch konkrete Lösungsvorschläge wurden sehr produktiv und zielführend besprochen.

Organisatoren und Partner:

Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, gemeinsam mit der Europäische Kommission, GD GROW und folgende sechs Partner des EU-Beratungsnetzwerks „Enterprise Europe Networks“ aus drei Ländern:

  •        Bayern Handwerk International (BHI), Nürnberg und Prag
  •        Handwerkskammer für München und Oberbayern
  •        Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern,
  •        Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ)
  •        Wirtschaftskammer Tirol (WKTirol)
  •        Zentrum für Regionale Entwicklung der Tschechischen Republik

sowie Industrie- und Handelskammer Regensburg und Bayreuth, AußenwirtschaftsCenter der WKÖ und den Auslandshandelskammern Österreich und Tschechien.

 (BHI NL 04/2024)